Projektinformationen:

TUNES & VARIATIONS
Veryan Weston, Klavier,Vocals
An evening of music performed by Veryan Weston on acoustic piano.
Improvisations will be based around pieces which may come from some sources not necessarily
jazz-related although there may also be some sideways glances at that idiom.
Some of the tunes may also have to be sung which Weston has offered to do.
Veryan Weston ,piano, spent 1970‚s working as artist in residence at Digswell House.
Co-founded/formed group "Stinky Winkles"ˆ won four 1st prizes in Europe. He has longstanding
musical partnerships with Lol Coxhill, Trevor Watts and Eddie Prévost. Since 1980, he has collaborated
with Phil Minton and have given song recitals from a large and broad repertoire; they have composed for
variously sized ensemble projects e.g. from the prize-winning "Songs from a Prison Diary" for 25 singers,
to the current group "4Walls". Included in over thirty CD releases are three solo recordings, the latest being
"Tessellations" which uses in CD ROM format recently published material of his work on pentatonic scales. (V.W.)

DER BÖSE ZUSTAND
Was ist ein böser Zustand ? Vielleicht etwas, was einen versetzt, dadurch entsetzt, aushebt, auseinandernimmt,
anders wieder zusammensetzt, der Einbruch des Unbekannten. Somit für Liebhaber des freien Falls etwas
Chancenreiches. Judith Unterpertingers böser Zustand spielt mit dem Einbruch des Wilden, Unberechenbaren
in die Berechenbarkeit vorgefertigter Musikmechaniken und das so spannend, so reich an Wurzeln und
Entwurzelungen, dass man die eigenen kleinen bösen Zustände für eine Konzertdauer mit Sicherheit vergisst.
Christoph Cech, 24.3.2004

Der böse Zustand: Vollbeladen und mit kräftigem Tiefgang manövriert die Frau/Mannschaft durch neblige
Akkordschluchten, getrieben von scharfen Saitenwinden und gepeitscht von mächtigen Bassgewittern.
Das Ziel der wilden Fahrt ist ungewiss. Viel mehr geht es um die Gemeinschaft, die Zusammenarbeit, das Spiel.
Es werden Geschichten erzählt, gesungen, rhythmisiert, musikalische Gebilde konstruiert, um sie wieder in neue
Teile zu zerlegen, Emotionen seziert und Kräfte freigemacht. Mit an Bord sind jede Menge Werkzeuge und
Instrumente, welche auch voll ausgenützt werden, bzw. ausgenützt werden müssen, um dem "bösen Zustand"
entgegenzuwirken. Das Boot liegt hart im Sturm der Zeit, droht der Schräge nach zu kentern, geht unter die Haut.
Dennoch überwiegt der Auftrieb, siegt das Verständnis, die Kommunikation, die Musik. Ahoi!
K. D. Fischer / Skug, März 2004

KOSMOS LUTOSLAWSKI
Oskar Aichinger,Klavier
Das Werk des großen polnischen Komponisten Witold Lutoslawski (1913 - 1994) beschäftigt mich schon seit
vielen Jahren. Vor allem seine erstmals in "Jeux vénitiens/venezianische Spiele" (1961) angewandte Technik der
von ihm so genannten "begrenzten Aleatorik" war und ist für mich eine wichtige Wegmarke in meinem eigenen
kompositorischen und improvisatorischen Handeln. Lutoslawski nannte die so entstehenden Gebilde in seinem
Streichquartett (1964) "Mobiles". Sie funkeln und strahlen in den unterschiedlichsten Licht- und Farbnuancen,
lösen einander ab oder überlagern sich, bilden so immer längere Molekülketten, die letztlich zur großen Form
koagulieren. In den Mikrokosmen der Mobiles wuchern die unterschiedlichsten Wiederholungspflanzen, scharfe
Schnitte unterbrechen oft ihr selbstvergessenes Tun, schaffen Raum für den nächsten Dschungel, Abgrund oder
eisigen Berggipfel. Und wie durch Zauberhand entsteht der Kosmos einer in sich stimmigen Komposition. (O.A.)

ECHOS AN KEGELRÄNDERN
Das Wiener Klaviertrio "antasten", bestehend aus Hannes Löschel (Piano), Thomas Lehn (Analoger Synthesizer)
und Josef Novotny (Elektronika), entfacht zusammen mit den Gästen Martin Siewert (Gitarre, Elektronika) und
Didi Bruckmayr (Stimme) auf diesen Konzertmitschnitten ein exzentrisches Klanggewitter. Jegliche Andeutungen
von Musik im herkömmlichen Sinne durch das Pianospiel wird durch elektronisches Zirpen, Zischen und Brummen
im Keim erstickt. Die Improvisationen erzeugen oftmals ekstatisch vibrierende Spannungsfelder zwischen dem teils
präparierten und elektronisch verfremdeten Piano, den zahlreichen Störgeräuschen und dem verrückt anmutenden
Krächzen, Stöhnen und Kreischen von Didi Bruckmayr. Die Musiker stimmen sich gerade auch durch Gegensätze
wunderbar aufeinander ein. Dabei bleiben sie meistens sehr leise im Hintergrund, was die lauten Ausbrüche um so
intensiver macht. "Echos an Kegelrändern" verwirrt und irritiert. Auf der Bühne müssen "antasten" ein einzigartiges
Erlebnis sein. Nicht nur in Wien werden sie deshalb gebührend gefeiert.
Falk Lenn / www.moderneklangkunst.de imApril 2003 über antasten - echos an kegelrändern
/ loewenhertz 007 / www.loewenhertz.at, im Vertrieb der Extraplatte